Die Publikation ist hier gratis zum Download verfügbar:
Format: 17 x 24 cm
Details: Softcover, Schutzumschlag, 168 Seiten
Gestaltungskonzept Publikationsreihe: Sabo Day
Grafik: Sabo Day
Texte: Lorenzo Giusti (Essay), Dieter Roelstraete (Essay), Jeanette Pacher (Gespräch)
Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch
ca. 100 Abbildungen
Secession und GAMeC 2023
Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln
ISBN 978-3-7533-0444-1
EUR 24,00
Intervention der Künstlerin: Einem Vorschlag Vivian Suters folgend ist in jedes Buch ein getrocknetes Blatt eingelegt. Es stammt von einer Würgefeige in ihrem Garten – jenem Baum, der mit seinem charakteristischen Geflecht aus Luftwurzeln ausschlaggebend für Vivian Suter war, sich an dem magischen Ort am Atitlán-See niederzulassen.
Von Dezember 2022 bis März 2023 hat Vivian Suter hunderte Fotos mit dem Grafiker und der Redaktion dieses Buches geteilt, die sie allesamt mit ihrem Handy aufgenommen hat. Eine Auswahl dieser Schnappschüsse bildet nun verdichtet, gegenübergestellt, einander ergänzend eine Art fotografisches Journal. Suter gewährt hier Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen und Alltagsleben, die untrennbar miteinander verwoben sind: Fotos von Leinwänden und Farbtöpfen im Dickicht ihres dschungelartigen Gartens und im Atelier, von ihren Hunden, vom Haus mit seinen charakteristischen aquamaringrünen und purpurroten Wänden, von Familienbildern, vom Licht- und Schattenspiel der Natur und Architektur. Unter den vielen Fotos finden sich ab und an Abbildungen von Aquarellen auf (buntem) Papier, die die Künstlerin eigens für das Buch angefertigt hat.
Im Textteil beschreibt Lorenzo Giusti in seinem Essay Suters vom Kunstbetrieb entlegenes Zuhause in Panajachel als schöpferischen Ruhepunkt; Dieter Roelstraete analysiert nicht nur die Bedeutung der Landschaft in Suters Bildern, sondern begreift diese gleich selbst als Landschaften, während die Künstlerin im Gespräch mit Jeanette Pacher unter anderem über ihre familiären Bindungen nach Wien erzählt.
Vivian Suter wurde 1949 in Buenos Aires, Argentinien, geboren und übersiedelte Anfang der 1960erJahre in die Schweiz nach Basel. Sie besuchte dort die Kunstgewerbeschule und hatte in den 1970er und 1980erJahren zahlreiche Ausstellungen im In und Ausland. Mitte der 1980erJahre ließ sich die Künstlerin abseits des westlichen Kunstbetriebs in Panajachel in Guatemala nieder, wo sie heute noch lebt und arbeitet. Bis Mitte der 2010erJahre war es ruhig um sie; seit ihrer Teilnahme an der documenta 14 in Athen und Kassel (2017) ist das Interesse an ihrer Arbeit international sehr groß.
Lorenzo Giusti ist Kunsthistoriker und Kurator. Derzeit ist er Direktor der GAMeC – Galerie für moderne und zeitgenössische Kunst in Bergamo. Zuvor war er Direktor des MAN-Museums in Nuoro. Er hat Ausstellungen in Italien und im Ausland organisiert und Publikationen herausgegeben, die sich mit führenden Persönlichkeiten der Kunst des 20. Jahrhunderts sowie mit zeitgenössischen Künstler*innen und Themen befassen. Giusti hat mit öffentlichen und privaten Institutionen zusammengearbeitet, darunter Art Dubai, Biennale Venedig, Palazzo Grassi – Punta della Dogana Venedig, Shenzhen Animation Biennale, FRAC Corse, Triennale Mailand, Palazzo Strozzi Florenz und andere.
Dieter Roelstraete ist Kurator am Neubauer Collegium for Culture and Society an der University of Chicago. Zuvor war er Mitglied des Kuratorenteams für die documenta 14 in Athen und Kassel 2017 sowie Kurator am Museum of Contemporary Art Chicago und am MuHKA in Antwerpen. Er ist Teil von Thought Council, dem kuratorischen Think Tank der Fondazione Prada in Mailand und Venedig. Roelstraete hat zahlreiche Publikationen über zeitgenössische Kunst und damit verbundene philosophische Fragen veröffentlicht.