


Diese Folge ist ein Gespräch zwischen der Künstlerin Ana Vaz und dem Kurator Damian Lentini. Das Gespräch wurde am 7. März 2025 aufgenommen.
In ihren Filmgedichten collagiert die Künstlerin und Filmemacherin Ana Vaz Bilder und Klänge, die um Gewalt und Unterdrückung, um die Auswirkungen ökologischer Verwüstung und die anhaltende Kolonisierung der Erde kreisen. Die Dekonstruktion der großen Erzählung von der westlichen Moderne, die sich weite Gebiete unseres Planeten unterwirft, bildet den Kern ihres filmischen Werks.
In ihrer Ausstellung in der Secession zeigt Vaz ihre neue Filmreihe Meteoro (2023–). Europäische Städte – der Fokus liegt auf Paris und Porto – erscheinen so, als würden sie kurz vor dem Kollaps stehen oder auf ihren Untergang zurasen. Mehr erfahren
Ana Vaz ist eine Künstlerin und Filmemacherin, die im mittleren Westen Brasiliens geboren wurde, wo die Geister der modernistischen Hauptstadt leben: Brasília. Ursprünglich aus dem Cerrado stammend, hat Ana Vaz in den Trockengebieten Zentralbrasiliens und Südaustraliens, in den Mangroven Nordfrankreichs und an der Nordostküste des Atlantiks gelebt. Ihre Filmografie aktiviert und hinterfragt das Kino als Kunst des (Un-)Sichtbaren und als Instrument, das in der Lage ist, die menschliche Wahrnehmung zu transformieren und ihre Verbindungen zu Lebensformen, die nicht menschlich oder spektral sind, zu erweitern. Ihre Filmgedichte sind geprägt von einer ständigen experimentellen Auflehnung gegen die poetischen Formen des zeitgenössischen Kinos, wobei sie die tiefgreifenden Widersprüche unserer Zeit aufzeigt und vor allem die zerstörerischen Praktiken der kolonialen Moderne in Frage stellt. Als Konsequenz oder Erweiterung ihrer Kinematografie finden sich ihre Aktivitäten auch im Schreiben, in der kritischen Pädagogik, in Installationen oder kollektiven Spaziergängen wieder.
Damian Lentini ist Kurator an der Wiener Secession. Er promovierte 2009 an der University of Melbourne und realisierte wichtige Projekte mit Künstler*innen wie El Anatsui, Phyllida Barlow, Kapwani Kiwanga, Sarah Sze, Sung Tieu, Raqs Media Collective, Harun Farocki, Dumb Type, Khvay Samnang, Lina Lapelytė, dem Karrabing Film Collective und anderen.
Secession Podcast: Artists ist eine Gesprächsreihe mit ausstellenden Künstler*innen der Secession.
Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor des Secession Podcasts.
Programmiert vom Vorstand der Secession.
Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard.
Schnitt: Paul Macheck
Produktion: Damian Lentini, Jeanette Pacher