


Mire Lee
12.6. – 30.8.2026
Mire Lees Kunst ist in einem körperlich spürbaren Raum angesiedelt, in dem die Unterscheidungen zwischen Maschine, Körper und Seele kollabieren. In kinetischen Skulpturen, die oft aus Motoren, Silikon, Stahl und Gleitmitteln bestehen, schafft sie Organismen, die so zärtlich wie grotesk sind. Indem ihre Gestalten sich in krampfhaften Rhythmen oder wie atmend bewegen, evozieren sie auf beunruhigende Weise eine zugleich beseelte und zutiefst fremdartige Lebendigkeit. Statt ein Abbild des Körpers zu erzeugen, zielt Mire Lees Praxis auf eine Offenlegung seiner inneren Logik, seiner Funktionen, Störungen und der Systeme, mit denen er im Austausch steht. So evoziert sie nicht nur die rohe Körperlichkeit von Leibern und Maschinen, sondern stellt auch Verwundbarkeit, Gewalt und Begehren dar.
Mire Lees Installationen rufen oft ein Unbehagen hervor, das affektiv ist; sie laden zu eingehender Betrachtung ein, ohne eine Auflösung zu versprechen. Die von ihr konstruierten Räume sind Zustände des Ausgeliefertseins, feucht und ruinenhaft. In diesen Werken ist Bewegung mehr als Kinetik, sie wird zu einer Sprache des Überlebens, der nie abgeschlossenen Wiederherstellung. Mire Lees Praxis erinnert an Verwundbarkeit als eine Form von Beziehung, in der Dauer, Durchlässigkeit und Nähe in den Vordergrund drängen.
wurde 1988 in Seoul, Südkorea, geboren und lebt in Amsterdam, Niederlande, und Seoul, Südkorea.