Gruppenausstellung
Das Experiment 2B
10.1. – 3.2.2002
>a room of one’s own< ist ein Forum junger Künstlerinnen, in welchem gegenwärtige feministische Diskurse und Praxen im Kunstfeld thematisiert, erforscht und erweitert werden sollen. >a room of one’s own< hat sich seit dem Projekt Das Experiment 2A im April/ Mai 2001 neu formiert und versteht sich als offene Gruppe, die von den unterschiedlichen Wissens- und Erfahrungsaspekten der einzelnen Teilnehmerinnen getragen wird.
“Kannst du dich daran erinnern, als du gemerkt hast, dass du ein Mädchen bist? Welche Frauenbands kennst du? Für welchen Blick produzierst du als Künstlerin?” >a room of one’s own< hat nachgefragt, was den Alltag junger Künstlerinnen, Musikerinnen und Theoretikerinnen aus feministischer Sicht prägt.
Anknüpfend an den 1. Teil des Ausstellungsprojektes Das Experiment 2 im April/Mai 2001 präsentiert die Plattform >a room of one’s own< Ergebnisse einer aktuellen Recherche. In Gesprächen mit Künstlerinnen und Theoretikerinnen werden Fragen geschlechtlicher Identitäten und Prägungen sowie der Relevanz feministischer Anliegen in Alltags- und Arbeitswelten thematisiert. Welche zeitgemäßen Strategien gibt es, um gesellschaftliche Vorgänge nach von Frauen geforderten Notwendigkeiten zu gestalten? Eine Voraussetzung für die Intervention in gesellschaftliche Zusammenhänge ist eine permanente Selbstpositionierung. So wird der Erfahrungsaustausch unter Frauen zum Katalysator für das Abstecken von maßgebenden Zielen und Differenzen, welche letztendlich auch Bewusstsein für politische Handlungsmöglichkeiten schaffen können.
In ihrer Präsentation im Grafischen Kabinett reflektiert >a room of one’s own< kommunikative Prozesse, gibt Einblick in Gespräche, Interviews und Erzählungen und bringt dem Ausstellungspublikum diese in verdichteter Form nahe. Eine Audioinstallation ermöglicht den BesucherInnen eine ausführliche Beschäftigung mit dem Interviewmaterial. Eigens für die Ausstellung produzierte Röcke, welche von den AusstellungsbesucherInnen erworben werden können, sind mit den Gesprächen entnommenen Fragestellungen und Statements bedruckt. Durch ihren einfachen rechteckigen Schnitt lassen sich die Röcke mit wenigen Handgriffen in Transparente mit politischer Botschaft verwandeln. Ein Demonstrationsvideo erläutert spielerisch die Praxis des Rocktragens und Transparentgebrauchs.
Der Rock ist historisch ein Kleidungsstück sowohl für Frauen als auch Männer. In diesem Sinne wird er in der Ausstellung als Metapher des “gender bending” eingesetzt. Durch das Tragen der Röcke/Transparente gelangen die Aussagen und Forderungen aus dem Kunstkontext in ein alltägliches Umfeld. Feminismus ist kein partikulärer Diskurs, sondern hat gesellschaftliche Bedeutung. Feministische Forderungen sind tragbar!
Die Website www.aroomofonesown.at fungiert sowohl als Weblog als auch als offenes Forum mit einer Materialsammlung, welche detaillierte Abschriften der Gespräche und Interviews sowie dokumentierende Foto-, Video- und Audioaufnahmen umfasst.
lebt und arbeitet in Wien.
geboren 1971 in Wien, lebt und arbeitet in Berlin und Wien.
lebt und arbeitet in Wien.