


Bernhard Leitner
11.9. – 22.11.2026
Seit mehr als 50 Jahren arbeitet Bernhard Leitner medienübergreifend an der Schnittstelle von Akustik, Architektur, Bildhauerei und künstlerischer Forschung. Sein Werk lässt uns Klang neu verstehen – als mehr als nur akustisches Phänomen, als etwas, das sich räumlich, physisch und architektonisch entwickelt. Unter Verwendung von skulpturalen Formen, Lautsprecherkonstellationen und architektonischen Strukturen macht Leitner die klangliche Bewegung selbst zum Material der Komposition: Wellen, die den Körper durchdringen, gegen ihn anbranden oder ihn umkreisen. Seine Installationen erfordern nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Präsenz; sie fordern dazu auf, zu hören, wie Klang das Raumerleben neu strukturiert, wie er nicht metaphorisch, sondern ganz materiell auf den Körper trifft. Klang wird so zum Medium der Schaffung wie Destabilisierung architektonischer Erfahrung.
In einer Zeit, in der Klangerfahrung oft auf Hintergrund oder Beschallung reduziert wird, beharrt Leitner auf Langsamkeit und Intimität, auf der Mitwirkung des hörenden Körpers bei der Herstellung von Raum. In seiner Praxis erscheint Raum nicht als statisches Behältnis, sondern als aktiviertes, durch Schwingungen, Rhythmen und Nähe aufgeladenes Feld. So unternimmt seine Klangarchitektur eine Form der phänomenologischen Befragung, in der Wahrnehmung nie körperlos und Raum immer im Werden ist. In einer Welt, in der wir ständig von Lärm umgeben sind, erinnert uns Bernhard Leitner daran, dass Klang auch ein Weg sein kann, Raum um uns herum zu schaffen. Er macht Kunst, die wir nicht nur hören, sondern in die wir eintreten
wurde 1938 in Feldkirch, Österreich, geboren und lebt in Wien, Österreich