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Lee Bul

Biographie:

 

Weithin anerkannt als eine der führenden koreanischen Künstlerinnen ihrer Generation, hat Lee Bul (geb. 1964, Yeongju, KR) Einzelausstellungen in bedeutenden Museen weltweit präsentiert: New Museum of Contemporary Art in New York, US (2002); Fondation Cartier pour l’art Contemporain, Paris, FR (2007); Mori Art Museum in Tokio, JP (2012); Palais de Tokyo, Paris, FR (2015); Hayward Gallery, London, UK (2018); Martin-Gropius-Bau, Berlin, DE (2018).

 

Lee brach frühzeitig mit ihrer akademischen Ausbildung (BFA in Bildhauerei, Hongik University) und schuf provokative, multidisziplinäre Werke, die Themen wie Schönheit, Korruption und Verfall untersuchen. In den vier Jahrzehnten ihrer Karriere gilt sie als Pionierin ikonischer Performances und multisensorischer Installationen, die die formalen und konzeptionellen Grenzen der bildenden Kunst sprengen. Seit den frühen 2000er-Jahren setzt sich ihre Arbeit mit Themen wie utopischer Moderne, der historischen Avantgarde in Kunst und Architektur sowie dem Aufstieg und Fall progressiver Projekte zur Neugestaltung der Welt auseinander. Ihre Erfahrungen als Tochter von Dissident*innen in einer Zeit turbulenter politischer und gesellschaftlicher Umbrüche haben sie dabei stark inspiriert.

 

Lees Werke befinden sich in bedeutenden Sammlungen weltweit, darunter: Metropolitan Museum of Art, New York, US; Solomon R. Guggenheim Museum, New York, US; Walker Art Center, Minneapolis, US; Tate Modern, London, UK; National Gallery of Canada, Ottawa, CA; M+, Hongkong, HK; Mori Art Museum, Tokio, JP; Leeum Museum of Art, Seoul, KR. Sie wurde ausgezeichnet mit einem Ehrendoktorat des School of the Art Institute of Chicago (2022); dem Ho-Am-Preis in den Künsten (2019); dem Offizierskreuz des Ordre des Arts et des Lettres (2016); dem Noon Award der Gwangju Biennale Foundation (2014); und einer Menzione d’Onore (1999) für ihren Beitrag zur 48. Venedig Biennale, IT.

 

Werke: 

 

Lee Bul, Aubade V, 2019

Stahlguss (gesammelt von einem abgerissenen Kontrollpunkt in der DMZ), Optium-Museums-Acryl, elektronische Anzeigetafel, LED-Leuchten (Glühbirne, Streifen, Balken), LED-Fassung, CPU, DC-SMPS, Dimmer (DC, AC), Klemmenkasten, Magnet, schwarzes PVC-beschichtetes Kabel, elektrisches Kabel (schwarz, transparent) 

400 x 300 cm

Courtesy die Künstlerin und Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg, Paris, London

 

Erstmals auf der Biennale von Venedig 2019 gezeigt, ist Aubade V ein großformatiger Turm aus gegossenem Stahl. Sein Design vereint Elemente der modernistischen Architektur und erinnert an Projekte wie Tatlins konstruktivistischem Turm oder den Eiffelturm. Die Stahlkonstruktion besteht aus Stacheldrahttrümmern, die von einem Wachposten in der koreanischen Entmilitarisierten Zone (DMZ) gesammelt wurden, der 2018 im Rahmen eines innerkoreanischen Militärabkommens abgerissen wurde. An der Struktur sind verschiedene Lichtsignale angebracht, die nervös flackern und ihre Botschaft nicht an das Publikum übermitteln können, da viele Menschen weder Morsecode noch den Internationalen Signalcode erkennen oder entschlüsseln können. Auch der englische Text, der in LED-Leuchten erscheint, mag vertraut wirken, lautet jedoch: „In den nächsten 1 Millionen Jahren wird der Zyklus die Schräglage zwischen 22° 13' 44" und 24° 20' 50" tragen.“ Dies erschwert ein direktes oder einfaches Verständnis. Lee Buls Aubade V erzeugt Unsicherheit und Ungewissheit, anstatt utopische oder heroische Ambitionen zu wecken.



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