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Marianna Simnett
6.3. – 31.5.2026

Marianna Simnett, Faint with Light, 2016, Ausstellungsansicht, SEIZURE, Copenhagen Contemporary, Kopenhagen, 2019. Courtesy: Marianna Simnett ​​und Société, Berlin. Foto: Anders Sune Berg

Marianna Simnett, Faint with Light, 2016, Ausstellungsansicht, SEIZURE, Copenhagen Contemporary, Kopenhagen, 2019. Courtesy: Marianna Simnett ​​und Société, Berlin. Foto: Anders Sune Berg

Die interdisziplinäre Praxis der britisch-kroatischen Künstlerin Marianna Simnett umfasst Film, Installation, Performance, Musik, Malerei und Skulptur. Ihre raumgreifenden Environments, die herkömmliche Vorstellungen von Weiblichkeit und physischer Selbstbestimmung aufbrechen, sind von einer provokanten und oft beunruhigenden Auseinandersetzung mit Körper, Gender und Macht geprägt.

 

Simnetts Arbeiten verwischen vielfach die Grenzen zwischen Tatsache und Fiktion, Wissenschaft und Mythos, medizinischem Eingriff und Ritual. Ihre Filme bringen ungewöhnliche Protagonist*innen von überfahrenen Tieren bis hin zu Chirurg*innen und Kindern zum Einsatz, die Machtdynamiken untergraben und vertraute Geschichten in verunsichernde Deutungen kippen lassen. Diese Erzählungen, die sich in einem psychologisch aufgeladenen Universum entfalten, verhandeln widersprüchliche Themen wie Verwundbarkeit, Gewalt und Fürsorge.

 

In der Secession präsentiert Simnett Licht-, Klang- und skulpturale Arbeiten, die an ihre jugoslawische Herkunft anknüpfen. Persönliche Bezüge, darunter eine Arbeit, die von den Erfahrungen ihres jüdisch-kroatischen Großvater während des Holocaust inspiriert ist, überschneiden sich mit Anspielungen auf folkloristische Sagengestalten, die abwechselnd als Bedrohung oder Verbündete auftreten können, und die fustanella, ein traditioneller Balkanrock, der das delikate Spiel von Enthüllen und Verbergen intimer Körperteile inszeniert.

 

Simnetts Kunst befasst sich mit intensiven körperlichen Zuständen. So verwendet sie kristallisierten Urin als skulpturales Medium oder übersetzt das ambivalente Gefühl, gekitzelt zu werden, in eine Erkundung von Lust und Schmerz. Das Surreale dient in ihren Arbeiten, die sich aus eigenen Erlebnissen und kollektiven kulturellen Erzählungen speisen, nicht als Eskapismus, sondern als radikale Strategie der Transformation, durch die Fantasie und Spieltrieb nach traumatischen Erfahrungen wieder handlungsfähig werden.




Künstler*innen
Marianna Simnett

 wurde 1986 in London, UK, geboren und lebt in New York, USA, und Berlin, Deutschland.

Programmiert vom Vorstand der Secession

Kuratiert von
Bettina Spörr

Vereinigung bildender Künstler*innen Wiener Secession
Friedrichstraße 12
1010 Wien
Tel. +43-1-587 53 07