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Imran Perretta
8.3. – 9.6.2024

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Imran Perretta, the destructors, 2018, Filmstill

Imran Perretta arbeitet mit Bewegtbildern, Sound, Performance und Poesie und seine Arbeiten handeln von Macht. Seiner Praxis liegen Fragen zu Alterität, Neokolonialität und dem Prozess der Identitätsbildung in einer Ära nach 9/11 zugrunde, die von Sparmaßnahmen, staatlich geförderter Islamophobie und dem Krieg gegen den Terror geprägt ist. In der Secession wird Perretta die Filme the destructors (2019) und 15 days (2018) zeigen, begleitet von einem Filmprogramm und einer Reihe von Workshops und Vorträgen.

 

Ausgehend von den eigenen Erfahrungen des Künstlers als junger Mann mit Abstammung aus Bangladesch erforscht der Film the destructors persönliche und kollektive Erfahrungen von Marginalisierung und Entfremdung. Im Mittelpunkt des auf zwei Leinwänden gezeigten Films the destructors steht eine Gruppe junger Männer, die mit dem sozialen Druck zurechtkommen müssen, der mit dem Aufwachsen in einer Gesellschaft einhergeht, die sie sowohl als physische als auch als ideologische Bedrohung ansieht. In einem Setting aus immersivem Surround-Sound und inszenierten Filmbildern reflektieren die Figuren in einer Reihe von Monologen über ihr Leben und ihre Erfahrungen.

 

Perrettas Videoarbeit 15 days ist geprägt von der Zeit, die er mit ehemaligen Bewohnern eines Flüchtlingslagers in der Nähe von Calais in Frankreich verbrachte, das als Dschungel bekannt wurde. Nachdem das Lager 2016 zerstört wurde, begannen seine ehemaligen Bewohner, in den umliegenden Wäldern und Feldern zu leben. Der Titel des Stücks ist kein Maß für die Länge von Perrettas Aufenthalt, sondern eher ein Hommage an den hastig erfundenen Namen eines der Menschen, mit denen er sich angefreundet hat. Der Deckname „15 Tage“ mag auf den Zeitraum anspielen, seit das letzte provisorische Lager dieses Mannes abgerissen wurde, oder vielleicht auf die Zeit, die er in der Schwebe wartet, in der Hoffnung auf ein neues und besseres Leben. Unbehaglich und doch fesselnd, fängt das Werk die intensiven Emotionen eines Lebens am Rande der Gesellschaft ein und rückt sie in den Mittelpunkt der Gedanken der Betrachter*innen.




Künstler*innen
Imran Perretta

geboren 1988 in London, lebt und arbeitet ebendort.

Programmiert vom Vorstand der Secession

Kuratiert von
Bettina Spörr (Secession)

Vereinigung bildender Künstler*innen Wiener Secession
Friedrichstraße 12
1010 Wien
Tel. +43-1-587 53 07