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Francis Offman
Weaving Stories
29.5. – 31.8.2025

Francis Offman, Weaving Stories, Ausstellungsansicht, Secession 2025, Foto: Peter Mochi

Francis Offman, Weaving Stories, Ausstellungsansicht, Secession 2025, Foto: Peter Mochi

Die Aus-stellung von Francis Offman heißt Weaving Stories.

Das ist Englisch und wird so aus-gesprochen : 

Wiewing Stories

Der Titel bedeutet :

Der Künstler verwebt Geschichten mit-einander.

 

Ein Treppen-haus führt zu der Aus-stellung von Offman.

Die Wände im Treppen-haus sind mit Kaffee-satz bedeckt.

Kaffee-satz ist der Rest des gemahlenen Kaffeepulvers.

Er bleibt übrig, 

nachdem man den Kaffee gemacht hat.

Man kann den Kaffee im Treppen-haus riechen.

 

Kaffee ist wichtig für Offmans Kunst.

Er malt seine Bilder auch mit Kaffee.

Kaffee ist wichtig im Leben von Offman.

Seine Arbeiten sind persönlich und politisch.

 

Offman wuchs in Ruanda auf.

Ruanda ist in Afrika.

Er sah 1994 den Genozid.

Genozid bedeutet :

Eine Gruppe von Menschen tötet eine andere Gruppe.

In Ruanda haben die Hutu 800.000 bis 1.000.000 Menschen getötet.

Hutu ist eine große Gruppe von Menschen in Ruanda

Sie töteten vor allem Tutsi.

Tutsi ist eine kleinere Gruppe von Menschen in Ruanda. 

 

1999 zog Offman nach Italien.

Er lebt seitdem dort.

 

Kaffee ist heute wichtig für das Leben in Italien.

In Ruanda hat Kaffee lange nicht zur Kultur gehört. 

Der Kaffee kam erst durch die deutschen Kolonialist*innen nach Ruanda.

Kolonialist*innen erobern ein anderes Land.

Sie beherrschen die Menschen dort.

Die Menschen aus Ruanda mussten Kaffee anbauen.

Der Kaffee wurde nach Europa verkauft.

Den Kaffee pflanzten sie auf ihren Feldern an.

Die Felder konnten sie deshalb nicht mehr für ihre Nahrung benutzen.

 

Offman bekam Kaffee aus Ruanda von seiner Mutter.

Mit dem letzten Päckchen begann er zu malen. 

Offman mischt den Kaffee-satz mit Kleber und Farbe.

Er malt damit Flächen auf die Lein-wand.

Er verwendet dabei sehr alte Methoden.

Diese Methoden sind Teil der Kunst-geschichte in Italien.

 

Der Künstler nennt seine Bilder Gemälde.

Die Gemälde haben verschiedene Ober-flächen und Stoffe.

Manchmal gehen Materialien über die Kanten der Lein-wand.

 

Offmans Gemälde entstehen in einem langen Vorgang.

Der Vorgang verhindert,

dass das Material schrumpft oder reißt. 

 

Für seine Gemälde sammelt Offman Dinge.

Das ist sein Marken-Zeichen.

Er findet die Dinge oder bekommt sie geschenkt.

Die Dinge haben persönliche Geschichten.
Die Dinge haben kulturelle Hinter-gründe.

Am Anfang seiner Arbeit nutzte er Bett-wäsche als Lein-wand.

Muster entstehen aus der Kleidung seiner Mutter.

Papier-stücke kommen von Schuh-kartons.

Hemd-kragen sind ein Zeichen des Widerstands in Ruanda.

Widerstand bedeutet :

Menschen wehren sich.

Offman bekam auch alte Mull-binden.

Die Mull-binden in den Bildern erinnern an unsere Körper.

Und zeigen :

Unsere Körper sind verletzlich.

Sie erinnern daran, 

dass alte Medizin-produkte nach Afrika geschickt werden.

 

Für Offman sind seine Gemälde sehr wichtig.

Sie sind für ihn wie eine Heilung von Verletzungen.

Er glaubt :

Bilder können Menschen verändern.

 

Der Künstler sagt :

Ich liebe es, mit meinen Händen zu arbeiten.

Und mit Materialien Versuche zu machen.

Ich möchte mit meinen Bildern Gefühle wecken.

Meine Bilder sind wie eine Sprache.

Ich möchte mit Ihnen zu Menschen sprechen.

 




Künstler*innen
Francis Offman

geboren 1987 in Butare, lebt in Bologna

Programmiert vom Vorstand der Secession

Kuratiert von
Bettina Spörr

Vereinigung bildender Künstler*innen Wiener Secession
Friedrichstraße 12
1010 Wien
Tel. +43-1-587 53 07