Ericka Beckman
Game Mechanics
6.7. – 3.9.2017
Die Film- und Videoarbeiten der amerikanischen Künstlerin Ericka Beckman thematisieren Spiele und sportliche Wettkämpfe sowie deren Regeln und Strukturen, wobei die zugrundeliegenden Spielfelder als Allegorie für die Entwicklung und Aufrechterhaltung soziokultureller Normen gefasst werden. In ihrer Ausstellung Game Mechanics zeigt Beckman die Film-Installation You the Better (1983/2015), ihren jüngsten Film Tension Building (2016) sowie Zeichnungen.
You the Better zählt zu den frühen Filmen Beckmans, die weitgehend wie Spiele strukturiert sind und ihre Narration aus Themen wie Akkumulation, Wettbewerb sowie der Organisation von Gedanken und Erinnerungen durch Regeln, Symbole und symbolisches Denken entwickeln. Im Film vollzieht ein Team uniformierter Spieler die Mechanik eines Glücksspiels, das wie eine Maschine Punkte produziert und in seinem Verlauf weder steuerbar noch vorhersagbar ist. Die handelnden Figuren sind keine DarstellerInnen, sondern agieren als Spielende. Angefeuert werden sie durch einen Song mit hysterischem Rhythmus, der die implizierte Forderung zu „performen“, im Sinne von etwas zu leisten und sich gegenseitig im Wettkampf zu übertreffen, zusätzlich unterstreicht.
Für die Installation des Films im letzten Raum der Galerie erweitert Beckman die Projektion durch acht Lichtkästen in Form eines Hauses, die als nachgebaute Requisiten den Raum in der Tiefe strukturieren und synchron zum Rhythmus des Films ihre Lichtfarbe wechseln. Das Motiv des Hauses taucht im Film wiederholt auf. Es erscheint zuerst als Eigenheim in einer Neubausiedlung, dann als Bestandteil der Mechanik des Spiels und zu treffendes Ziel und schließlich als Anzeigetafel, die die Anhäufung von Häusern auf einem Grundstück vermerkt und so die kapitalistische Motivation hinter dem Haus nicht voranbringt.
geboren 1951 in Hempstead (New York, USA), lebt und arbeitet in New York City.