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Maria Hahnenkamp, Meike Schmidt-Gleim, Dagmar Trampisch
Das Experiment 5 – I will always
5.7. – 26.8.2001

https://secession.at/items/uploads/images/1661943488_xCPd1JTvlJzp.jpeg
Das Experiment 5, Foto: Meike Schmidt-Gleim
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Since the fascination in looking is founded on separation from what is seen, the field of vision is also, and most appropriately, the field of desire.

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Mary Kelly in Desiring Images / Imaging Desires

Im oben genannten Text skizziert Mary Kelly verschiedene Möglichkeiten aus dem weiblichen Dilemma, gleichzeitig das Objekt und das Subjekt des Begehrens zu sein, auszusteigen: Das Androgyne, die bewusste Annahme der patriarchalen Fassade oder eine Art Ikonoklasmus, bei dem Bilder im allgemeinen ausgeklammert werden und somit Bedeutung durch Abwesenheit konstruiert wird. Die ausgewählten Künstlerinnen arbeiten in unterschiedlicher Weise mit diesen Strategien und besetzten somit Positionen, die zwischen dichotomen Abgrenzungen liegen.

 

Maria Hahnenkamps Diaprojektion von weiblichen und männlichen Körperfragmenten historischer Gemälde tastet den menschlichen Körper quasi visuell ab. Sie thematisiert wer, warum, wohin blickt, liefert eine historisch-bildliche Analyse, verstrickt uns aber gleichzeitig in die Fallstricke unserer eigenen Wünsche.

 

Auch Meike Schmidt-Gleims Buchprojekt verarbeitet historisches Material, nämlich die 12 Gespräche über Sexualität, welche eine Gruppe von fast ausschließlich männlichen Surrealisten zwischen 1928 und 1932 geführt haben. Mit Künstlerkolleginnen hat sie diese nachgestellt und dabei die Rollen der Besprochenen und der Sprechenden ausgetauscht. Im selben Layout in Buchform gebracht mischt sie die transkribierten Diskussionen mit dem Original. In der neuen Version entspinnt sich ein fragiler Diskurs über Sexualität und Liebe, wobei die Definitionsmacht diesmal bei den weiblichen Beteiligten liegt.

 

Die Helden in Dagmar Trampischs Video Bergkameraden, das österreichische Abfahrtsteam, werden von der Künstlerin liebevoll kommentiert. Das Verhältnis von weiblichen Fans zu ihren männlichen Stars, aber auch die Konstruktion nationaler Identität über sportliche Höchstleistungen werden subtil und ironisch hinterfragt.

 




Künstler*innen
Maria Hahnenkamp

geboren 1959, lebt und arbeitet in Wien.

Meike Schmidt-Gleim

geboren 1972, lebt und arbeitet in Wien.

Dagmar Trampisch

geboren 1973, lebt und arbeitet in Wien.

Programmiert vom Vorstand der Secession

Kuratiert von
Hemma Schmutz

Vereinigung bildender Künstler*innen Wiener Secession
Friedrichstraße 12
1010 Wien
Tel. +43-1-587 53 07