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Beaux Mendes
4.12.2026 – 21.2.2027

Beaux Mendes, Ribcage Tree, 2025, Big Sur, California, USA

Beaux Mendes, Ribcage Tree, 2025, Big Sur, California, USA

Beaux Mendes erarbeitet sich die Malerei als ein passageres Medium – ein Mittel des Übergangs und des Werdens auf unsicherem Boden. In den dicht geschichteten abstrakten Kompositionen der in Los Angeles lebenden Künstler*in flirrt Figuration zwischen Auftauchen und Entzug, zwischen Verdichtung und Auslöschung. Die Werke suchen nach einem Dazwischen: einem flüssigen, vorläufigen und widerständigen Zustand. Mendes’ Malerei lässt sich Zeit und widersetzt sich traditioneller Darstellung. Es gilt nicht das schon Sichtbare zu zeigen, vielmehr geht es darum, das Unsichtbare – das, was sich nicht zeigen darf – aufzudecken. Die Arbeiten erinnern uns daran, dass das Bild nie gänzlich wahrnehmbar, gar gedanklich erfassbar sein kann. Die Bildträger – ob Leinen, Holz, Pergament oder Paneele – spielen eine entscheidende Rolle. Statt sie im Dienst der Illusion zu verbergen, kratzt und wischt Mendes immer wieder die Farbschicht ab, um ihre je eigene Textur freizulegen. Dieser Prozess ruft gespenstische Formen ins Leben und unterstreicht einen Eindruck des Unvollständigen.

 

Mendes’ Werke untersuchen – und dekonstruieren – europäisch-amerikanische Traditionen der Landschafts- und Pleinairmalerei; letztere, eine Entwicklung des 19. Jahrhunderts, wird oft mit der kolonialen Inbesitznahme und Ästhetisierung sogenannter „unerforschter“ Gebiete in Verbindung gebracht. Bei Mendes dagegen dienen wiederholte Reisen an entlegene Orte wie den Angeles National Forest in Kalifornien oder den Schwarzwald und das Elbtal in Deutschland einer kritischen Reflexion auf die Ideologien, die sich Landschaften eingeprägt haben: Ausbeutung, Auslöschung und die Malerei als Werkzeug von imperialer Herrschaft und Ethnonationalismus. Durch beharrliche Materialerkundung und verkörperte Forschung eröffnen Mendes’ Malereien neue Räume des Vorstellens und Fühlens – Räume, die sich der Schließung widersetzen und andere Blicke auf und Beziehungen zu Land, Erinnerung und Form ermöglichen. So reaktiviert die Künstler*in das Genre der Landschaftsmalerei als Ort transformativer Potenziale.

 

In der Secession zeigt Mendes vor allem neue Werke, von denen einige während eines Arbeitsaufenthalts in Wien entstanden sind. Die Schau versammelt diverse Facetten des Oeuvres, darunter auch jüngste Arbeiten im Medium der Skulptur und ausdrücklicher figurative Malereien.




Künstler*innen
Beaux Mendes

wurde 1987 in New York, USA, geboren und lebt in Los Angeles, USA

Programmiert vom Vorstand der Secession

Kuratiert von
Jeanette Pacher

Vereinigung bildender Künstler*innen Wiener Secession
Friedrichstraße 12
1010 Wien
Tel. +43-1-587 53 07